Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) - Was wird gemacht?

Diagnose

Zur Ermittlung der Erkrankungsursache dient das so genannte Erstgespräch (Anamnese), das 60 bis 90 Minuten dauert. Zusammen mit dem Zungen- und Pulsbefund kann damit eine Diagnose gestellt und eine Behandlungsstrategie festgelegt werden.

Behandlung

Die großen Säulen der Therapie sind die Heilkräuter und die bei uns schon recht bekannte Akupunktur. In China wird meist eine Kombination aus Heilkräutertherapie und der klassischen Körperakupunktur angewendet. Auch die alleinige Kräutertherapie kommt zum Einsatz. Die alleinige Akupunkturbehandlung wird eher selten eingesetzt. Zu jeder Behandlung gehört die individuelle Ernährungsberatung auf Basis des diagnostizierten Disharmoniemusters.

Behandlung mit chinesischen Heilkräutern

Chinesische HeilkräuterDie Ärztin oder der Arzt stellt entsprechend der Diagnose eine Rezeptur zusammen. Meist orientiert man sich an klassischen Rezepturen, die dann individuell anpasst werden. Die Apotheke stellt nach diesem Rezept eine Mischung aus getrockneten Kräutern her. Die Patienten bereiten daraus zuhause ein so genanntes Dekokt. Das ist eine Auskochung mit Wasser, oft auch vereinfachend als »Tee« bezeichnet. Diese Dekokte sind in China eine bevorzugte Darreichungsform. Sie sind gut verträglich. Der Geschmack ist jedoch nicht immer angenehm.
Eine Alternative ist der alkoholische Auszug. Er wird von der Apotheke zubereitet. Auch bei diesen Auszügen ist der Geschmack oftmals streng. Der Vorteil liegt aber in der geringeren Einnahmemenge von 30 bis 50 ml pro Tag. Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass die Einnahme auf Reisen einfacher ist. Hydrophile Konzentrate werden gerne bei Kindern verordnet, da sie frei von Alkohol und geschmacksneutral sind.

Behandlung mit Akupunktur

AkupunkturDie klassische und am häufigsten angewendete Methode ist die Körperakupunktur. Die Patienten entkleiden sich - die Unterwäsche kann im Allgemeinen anbehalten werden - und legen sich auf Bauch oder Rücken.
Immer wieder wird die Akupunktur oft als schmerz- und nebenwirkungsfreie Therapie beschrieben. Das ist eine romantische Betrachtungsweise, die an der Realität vorbei geht. Tatsächlich ist die Akupunktur sehr risikoarm. Dennoch können Nebenwirkungen auftreten, über die die Patienten vor der Behandlung aufgeklärt werden. Mit Sicherheit ist die Akupunktur nicht gänzlich schmerzfrei. Ganz im Gegenteil wird Ihr Therapeut darauf Wert legen, dass das so genannte »De - Qi - Gefühl« ausgelöst wird. Man könnte diesen Begriff am ehesten mit »Nadelgefühl« übersetzen. Diese Empfindung wird von den Patienten häufig wie eine elektrische Reizung beschrieben. Sie signalisiert, dass der Akupunkturpunkt auch wirklich getroffen wurde. Die Nadeln verbleiben ca. 20 Minuten im Körper, während die Patienten sich entspannen.
Die Moxibustion - das ist die Erwärmung von Akupunkturpunkten -, das Schröpfen und die Elektrostimulation sind ergänzende Methoden zur Behandlung mit Akupunktur.