Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) - Was ist das?

Unterschiede zur Schulmedizin

Die TCM ist ein Jahrtausende altes Medizinsystem, das tief in fernöstlichen Philosophien wurzelt. Die Unterschiede zur westlichen Schulmedizin sind teils sehr ausgeprägt. Nach chinesischer Medizintheorie ist die Physiologie (Körperfunktionen) des Menschen im Idealfall ein harmonisches Zusammenspiel körperlicher und seelischer Prozesse. In der Schulmedizin stehen solche Prozesse im Vordergrund, die der naturwissenschaftlichen Betrachtung zugänglich sind, wie beispielsweise biochemische und elektrophysiologische Vorgänge.

Ursache von Krankheiten

Ein wesentlicher Unterschied zur schulmedizinischen Betrachtung liegt sicherlich darin, wie die Entstehung von Krankheiten erklärt wird. Neben Unfällen und den Folgen einer ungeeigneten Lebensweise sind es vor allem zwei Ursachenbereiche. Einerseits sind es die so genannten äußeren pathogenen Faktoren wie z.B. Kälte, Wind und Feuchtigkeit. Nach chinesischer Vorstellung können diese direkt in die Körperoberfläche eindringen und Krankheiten verursachen. Aus westlicher Sicht handelt es sich dabei häufig um akute Schmerzsyndrome und Infektionen, die durch Viren oder Bakterien verursacht werden. Die andere Gruppe von Ursachen sind die inneren, emotionalen Faktoren. Solche emotionalen Faktoren sind beispielsweise Ärger, Sorgen, Angst, Stress, Frustration oder Trauer. Diese Emotionen gehören zu jedem normalen Leben. Aber - so das Verständnis der Traditionellen Chinesischen Medizin - wenn diese Emotionen zu stark sind oder zu lang andauern, so können sie Störungen auslösen, die in körperlichen Symptomen zum Ausdruck kommen. Dabei ist in der chinesischen Medizintheorie sehr umfangreich und schlüssig beschrieben, welche Funktionskreise durch welche Emotionen vorzugsweise in Mitleidenschaft gezogen werden.

Behandlungsziel

Es ist ein unumstößliches Prinzip der TCM, dass sowohl »Ben« als auch »Biao« behandelt werden. »Biao« heißt Zweige und meint die Symptome einer Krankheit wie z.B. Kopfschmerzen. »Ben« heißt die Wurzel. Das bedeutet, es muss für einen nachhaltigen Behandlungserfolg immer auch die Ursache ermittelt und behandelt werden.