Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) - Für wen ist das?

Chronische Erkrankungen

Auch wenn viele akute Erkrankungen mit TCM behandelt werden können, so liegt die Domäne der TCM in unserer westlichen Welt stärker im Bereich der chronischen Erkrankungen. Sie ist mehr als eine bloße Schmerztherapie. In der Behandlung stehen bis auf wenige Ausnahmen weder die Kräutertherapie noch die Akupunktur im Widerspruch zur schulmedizinischen Therapie und können mit dieser kombiniert werden.

Häufige Anwendungsbereiche von TCM mit Beispielen

  • Neurologische Erkrankungen (Migräne, Zustände nach Schlaganfall, Schwindel)
  • Wirbelsäulen- und Gelenkerkrankungen
  • Psychische Erkrankungen (Schlafstörungen, Depressionen, Angstzustände)
  • Störungen der Sexualität (Impotenz, Libidomangel)
  • Herz- und Kreislauferkrankungen (Bluthochdruck, funktionelle Herzbeschwerden)
  • HNO-Erkrankungen (Tinnitus, Heuschnupfen)
  • Hauterkrankungen (Akne, Psoriasis, Neurodermitis)
  • Lungenerkrankungen (Asthma, Allergien)
  • Erkrankungen des Verdauungstraktes (Reizdarmsyndrom, Morbus Crohn)

Schwangerschaft

Dem Vorliegen einer Schwangerschaft muss besonderes Augenmerk gewidmet werden. Die Behandlung nach den Methoden der TCM ist aber für Schwangere selbstverständlich offen.

Kinder

Auch bei Kindern gibt es Besonderheiten. Die Dosierung einer Kräuterrezeptur wird an das Alter und Körpergewicht angepasst. Da Kinder den oftmals strengen Geschmack eines Dekoktes (Auskochung der Kräuter) nicht oder nur mit Widerwillen tolerieren, wird meistens ein so genanntes hydrophiles Konzentrat verordnet. Das ist ein wässriger Auszug der Kräuter mit einem nahezu neutralen Geschmack. Die einzunehmenden Mengen sind gering. Wenn ein Kind noch sehr jung ist, kann bei der Akupunktur statt der üblichen Nadeln eine Akupunktur mit dem Soft Laser oder eine Ohrakupunktur mit aufgeklebten Samenkörnchen durchgeführt werden. Diese Methoden sind schmerzfrei und ohne Infektionsrisiko.

Leistungsfähigkeit

Neben der Behandlung bestehender Beschwerden tritt ein weiterer Aspekt mehr und mehr in den Vordergrund: die Leistungsfähigkeit.
Damit ist sowohl die Verbesserung der mentalen als auch der körperlichen Leistungsfähigkeit angesprochen. Hohe berufliche Belastung mit dauerhaftem Stress, eventuell noch mit zusätzlicher familiärer Belastung und zu kurzen Erholungsphasen ist ein verbreitetes Phänomen der Leistungsgesellschaft. Es kennzeichnet das Leben vieler Leistungsträger. Neben den zahlreichen körperlichen Symptomen, die sich nach chinesischer Medizintheorie aus solchen Lebensumständen entwickeln können, kann die eingeschränkte Leistungsfähigkeit die berufliche und familiäre Situation der Betroffenen weiter beeinträchtigen. Oftmals sind es weniger die Betroffenen selbst, sondern ihre Umgebung, die anfängliche Zeichen wie leichtere Konzentrationsstörungen, reduzierte Stress Toleranz und Gereiztheit bemerken. Über die Zeit kann sich Abgeschlagenheit und Antriebsschwäche bis hin zu tiefer Erschöpfung entwickeln. Ärztliche Hilfe wird oft erst gesucht, wenn Schmerz Symptome wie Sodbrennen, Kopfschmerz oder Nackenverspannungen auftreten. Da in der TCM emotionale und körperliche Aspekte auf das engste mit einander verknüpft sind, bietet sie hervorragende Konzepte zur Steigerung der mentalen und physischen Leistungsfähigkeit. Das steigende Bewusstsein um diese Zusammenhänge stellt eine interessante Parallele zum alten China dar: in der historischen Betrachtung der TCM stand nicht so sehr die Therapie von Krankheiten im Vordergrund, sondern die Erhaltung der Gesundheit!